Tag der Luftrettung

von FF Ebenhausen

Jedes Jahr am 19. März wird in Deutschland der "Tag der Luftrettung" begangen. Aus diesem Anlass wollen wir einen Blick auf die fliegenden Lebensretter werfen. In Bayern, insbesondere in München, sind die Hubschrauber Christoph 1 und Christoph München wesentliche Bestandteile dieser lebensrettenden Mission.

Die Geburtsstunde der ADAC-Luftrettung

1967 erreichte die Zahl der Verkehrstoten in Westdeutschland mit 20.000 Opfern einen alarmierenden Höchststand. Dieser tragische Rekord führte zu einem dringenden Ruf der Notfallmedizin nach verbesserten Rettungsmaßnahmen. Die Antwort auf diese Krise war ein revolutionäres Konzept: Der Notarzt sollte so schnell wie möglich zum Patienten kommen und nicht umgekehrt.

Der ADAC ergriff die Initiative und startete einen Pilotversuch mit gemieteten Hubschraubern. Der Ansatz, Verletzte per Hubschrauber zu erreichen und schnellstmöglich in Spezialkliniken zu transportieren, erwies sich als äußerst erfolgreich. Der Zeitgewinn durch den Lufttransport verbesserte die Überlebenschancen der Unfallopfer erheblich. Dies war ein Wendepunkt in der Geschichte der Notfallrettung in Deutschland.

Als direkte Folge dieses Erfolges wurde am 1. November 1970 in München-Harlaching mit Christoph 1 der erste zivile Rettungshubschrauber im Dauereinsatz in Dienst gestellt.

Ein zweiter Hubschrauber, Christoph München, wurde 1990 am Klinikum Großhadern stationiert. Christoph München war der erste Intensivtransporthubschrauber in Deutschland und ist heute neben Murnau, Nürnberg und Regensburg einer von vier Intensivtransporthubschraubern in Bayern.

Der Unterschied zwischen dem Rettungshubschrauber Christoph 1 und dem Intensivtransporthubschrauber Christoph München liegt in der Ausstattung und im Einsatz.

Rettungshubschrauber werden in erster Linie in der Notfallrettung eingesetzt, um schnell am Unfallort oder Notfallort zu sein und eine Erstversorgung durchzuführen. Er ist mit medizinischer Ausrüstung für die Erstversorgung und Notfallmedizin ausgestattet.

Ein Intensivtransporthubschrauber ähnelt einer Intensivstation und ist darauf spezialisiert, intensivpflichtige Patienten zwischen Krankenhäusern zu transportieren, um eine kontinuierliche intensivmedizinische Betreuung zu gewährleisten. Obwohl als Intensivtransporthubschrauber konzipiert, übernimmt er zunehmend auch Aufgaben der Primärrettung.

Der Name „Christoph“ leitet sich vom heiligen Christophorus ab, dem Schutzpatron der Reisenden.

Während normale Rettungshubschrauber nur bei Tageslicht fliegen können, ist Christoph München rund um die Uhr einsatzbereit. Spezielle Nachtsichtgeräte machen Nachtflüge möglich, die in der deutschen Luftrettung bislang eine Seltenheit sind.

Zusammenspiel von Feuerwehr und Rettungshubschrauber

Bei Einsätzen mit Rettungshubschraubern übernimmt die Feuerwehr wesentliche Aufgaben, wenn dies für die Durchführung der Rettung erforderlich ist.

So wird die Feuerwehr beispielsweise bei nächtlichen Landungen hinzugezogen, wenn eine genaue Einweisung und Ausleuchtung des Landeplatzes für den Hubschrauber erforderlich ist.

Unter Umständen muss für eine Hubschrauberlandung auch eine Straße durch die Feuerwehr gesperrt werden, um einen reibungslosen Ablauf der Rettungsmaßnahme zu gewährleisten.

Eine Alarmierung der Feuerwehr erfolgt auch, wenn der Einsatzort weit vom Landeplatz des Hubschraubers entfernt ist. In diesem Fall übernimmt die Feuerwehr den Transport der Notärzte zum Einsatzort.

Bilder lizenzfrei von Pixabay.

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