Einsatz der Wärmebildkamera

von FF Ebenhausen

Die Geschichte der Wärmebildkamera beginnt bereits nach dem Ersten Weltkrieg. Der ungarische Physiker Kálmán Tihanyi entwickelte im Jahr 1929 für die britische Flugabwehr die erste thermografische Kamera. Seine Erfindung ermöglichte es, Wärmequellen wie feindliche Flugzeuge auch bei Dunkelheit oder schlechten Sichtverhältnissen zu erkennen.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Technologie der Wärmebildkameras weiterentwickelt und verfeinert. Sie wurden eingesetzt, um feindliche Truppenbewegungen und Fahrzeuge bei Nacht aufzuspüren.

In den 1970er Jahren hielten Wärmebildkameras Einzug in die Industrie. Sie wurden zur Maschinenüberwachung eingesetzt, um Überhitzungen in Maschinen und elektrischen Anlagen frühzeitig zu erkennen und so Ausfälle zu verhindern. Ebenso fanden sie Anwendung in der Gebäudediagnostik, indem sie Energieverluste und Isolationsmängel in Gebäuden aufspürten.

In den 1990er Jahren entdeckten schließlich auch die Feuerwehren die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der Wärmebildkamera. Heute kommen Wärmebildkameras hier zum Einsatz:

Personensuche: Vermisste oder verletzte Personen in verqualmten Räumen oder bei Nacht schnell auffinden.

Brandbekämpfung: Versteckte Brandherde oder Glutnester lokalisieren und so die Ausbreitung des Feuers verhindern.

Gefahren erkennen: Überhitzte Geräte oder Leitungen frühzeitig identifizieren und somit größere Schäden verhindern.

Tierrettung: Tiere in unübersichtlichem Gelände oder bei schlechten Sichtverhältnissen aufspüren.

Heutzutage sind Wärmebildkameras so kompakt und leicht, dass sie sogar in Drohnen integriert werden können. Diese Kombination ermöglicht es, große Gebiete schnell und effektiv aus der Luft zu überwachen. Besonders bei der Suche nach vermissten Personen in unwegsamem Gelände oder bei Naturkatastrophen ist dieser Einsatz von unschätzbarem Wert.

 

Die Funktionsweise einer Wärmebildkamera einfach erklärt

Eine Wärmebildkamera ist ein Gerät, das die unsichtbare Wärmestrahlung (Infrarotlicht), die von allen Objekten ausgesendet wird, sichtbar machen kann. Jedes Objekt mit einer Temperatur über dem absoluten Nullpunkt (-273,15 °C) sendet Infrarotstrahlung aus. Die Wärmebildkamera verfügt über einen speziellen Sensor, der diese Infrarotstrahlung aufnimmt und in elektrische Signale umwandelt. Je stärker die Wärmestrahlung eines Objekts, desto intensiver ist das erzeugte Signal.

Diese elektrischen Signale werden von der Kameraelektronik verarbeitet und in ein Bild übersetzt. Auf dem Display der Kamera erscheinen dann unterschiedliche Farben oder Graustufen, die verschiedene Temperaturen darstellen. Warme Bereiche könnten zum Beispiel rot oder weiß erscheinen, während kältere Bereiche blau oder schwarz dargestellt werden. Durch diese visuelle Darstellung können Temperaturunterschiede leicht erkannt werden.

Das ist besonders nützlich, um Personen oder Tiere in der Dunkelheit zu finden oder überhitzte Stellen in Maschinen oder Gebäuden aufzuspüren. Zusammengefasst macht die Wärmebildkamera also die unsichtbare Wärmestrahlung für das menschliche Auge sichtbar, indem sie Temperaturunterschiede in farbige Bilder umwandelt. Dadurch können wir Dinge sehen, die wir mit bloßem Auge nicht erkennen könnten.

 

Fotos: Rosenbauer.com

 

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