Einsatzschwerpunkt: Isar

von Andreas Noel

"Person in Wasser" oder "Personen in Wasser vermisst" waren die häufigsten Meldebilder der Einsätze unserer Kräfte im Juli und August 2016. Meistens ging es dabei um gekenterte Schlauchbootfahrer. Dabei ist nicht das vermehrt auftretende Hochwasser der letzten Wochen schuld an der außerordentlichen Häufigkeit dieser Einsätze, -das gab es schon immer-, sondern ein Phänomen, das in den letzten Jahren in seiner Intensität deutlich zugenommen hat. Immer mehr Menschen scheint das Gefühl für die Gewalten und die damit einher gehenden Gefahren eines Gebirgsflusses wie der Isar abhanden gekommen zu sein. Pauschal wird offensichtlich vermutet: alles was nicht verboten ist, muss auch sicher sein. Dass dies falsch ist, zeigen die tragischen Todesfälle und die dramatischen Rettungseinsätze der letzten Wochen auf der Isar. Zumal sogar bei der offiziellen Sperrung der Isar vollkommen Unbelehrbare ins Schlauchboot steigen.

   

Selbst bei extremen Bedingungen wie am Samstag den 6.8.16 haben Personen versucht mit möglichst billigen Schlauchbooten und ohne Schwimmwesten dieser Naturgewalt eine Art Event abzutrotzen. Sogar Eltern mit Kindern, teils stark alkoholisierte, und letztlich auf dem Wasser ungeübte Personen steigen tatsächlich ins Boot.  Erfahrene Paddler befahren die Isar bei diesen Bedingungen nicht mehr.

Für die Einsatzkräfte der Feuerwehren, der Wasserwacht, des DLRG und der Rettungsdienste Flussauf und -abwärts bedeuten diese Einsätze nicht nur die Investition von hunderten ehrenamtlichen Mannstunden. Vielmehr bringen sie sich bei den Einsätzen regelmäßig selbst in Gefahr. Egal ob nun bei der Anfahrt, oder beim Einsatz am oder auf dem Fluss. Hinzu kommen die Leistungen der Polizei und der Hubschrauberbesatzungen. Bei Einsätzen mit dem Meldebild "Person in Wasser" wird auf der Isar oft Landkreisübergreifend eine Rettungsmittelkette von gut und gerne 100 Mann mit entsprechendem technischen Material alarmiert.

Unser Appell: Gehirn einschalten, sich rechtzeitig informieren und nicht vom Gruppendruck beeinflussen lassen.

Außerdem: lesen Sie den Beitrag zum Thema "Gefahren in Isar und Isar-Kanal" in unseren Bürgerinfos.

 

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