Geschichte des Feuerlöschers

von FF Ebenhausen

Die Entwicklung tragbarer Feuerlöschgeräte markiert einen entscheidenden Fortschritt im Brandschutz, um Brände frühzeitig zu bekämpfen und so Leben und Eigentum zu schützen. Die Geschichte dieser Geräte begann im 18. Jahrhundert und führte über zahlreiche Innovationen zu den heutigen ausgefeilten Modellen.
1715 erfand der Augsburger Zacharias Greyl das
„Feuerlösch-Fässchen“, ein tragbares Gerät mit Wasser und Schießpulver. 1816 entwickelte Captain Manby in England einen weiteren tragbaren Feuerlöscher, gefüllt mit Asche, Wasser und Pressluft. Im 19. Jahrhundert entstanden weitere Modelle, darunter die „Kühnsche Feuerlöschdose“ in Meißen und der erste chemisch betriebene Feuerlöscher 1864 in Paris.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die ersten Fabriken gegründet, die tragbare chemische Feuerlöscher herstellten, gefolgt von der Einführung des
„Excelsior 1902“-Wasserlöschers. 1912 brachte die Firma TOTAL einen innovativen Feuerlöscher auf den Markt, der die Brandklassen B und C abdeckte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelte sich der Markt weiter, und es wurden Firmen wie z.B.
GLORIA gegründet, die heute noch führend sind.

Heutzutage ist der ABC-Feuerlöscher der gängigste Feuerlöscher, dank seiner Vielseitigkeit und breiten Einsatzmöglichkeiten. ABC-Feuerlöscher sind die ideale Lösung, um eine Vielzahl von Brandgefahren effektiv zu bekämpfen.
Was kann ein ABC-Feuerlöscher löschen?
Klasse A-Brände: Feststoffbrände wie Holz, Papier, Textilien und Kunststoffe.
Klasse B-Brände: Flüssigkeitsbrände wie Benzin, Öl, Lacke und Lösungsmittel.
Klasse C-Brände: Gasbrände wie Methan, Propan und Butan.
ABC-Feuerlöscher sind einfach zu bedienen und bieten eine schnelle und effektive Brandbekämpfung. Mit ihrer kompakten Größe und ihrem robusten Design sind sie die erste Wahl für den Brandschutz in Haushalten, Büros, Geschäften und anderen öffentlichen Einrichtungen.
Kosten: Die Kosten für Feuerlöscher können je nach Typ, Größe und Hersteller variieren. Kleinere Haushaltsfeuerlöscher sind oft erschwinglich, während industrielle oder spezialisierte Feuerlöscher teurer sein können. Die Preise können zwischen etwa 30 € für einen kleinen Haushaltsfeuerlöscher und mehreren hundert Euro für größere oder spezialisierte Modelle liegen.
Um einen Feuerlöscher effektiv im Einsatzfall zu nutzen, folgen Sie der P.A.S.S.-Technik:
P - Pull (Ziehen): Ziehen Sie den Sicherungsstift heraus, um den Feuerlöscher zu aktivieren.
A - Aim (Zielen): Zielen Sie den Feuerlöscher auf die Basis des Feuers, nicht auf die Flammen. Konzentrieren Sie sich darauf, den Brandherd zu treffen.
S - Squeeze (Drücken): Drücken Sie den Auslöser langsam und gleichmäßig, um das Löschmittel freizusetzen. Halten Sie den Feuerlöscher dabei fest in der Hand.
S - Sweep (Schwenken): Schwenken Sie den Feuerlöscher von Seite zu Seite, während Sie das Löschmittel auf die Basis des Feuers richten. Decken Sie dabei den gesamten Brandbereich ab, um sicherzustellen, dass das Feuer vollständig erstickt wird.

Die Löschdauer eines ABC-Feuer-/Pulverlöschers beträgt bei kontinuierlichem Einsatz:
1-kg-Feuerlöscher ca. 6-12 Sekunden
2-kg-Feuerlöscher ca. 15-23 Sekunden
6-kg-Feuerlöscher ca. 18-33 Sekunden


Wie funktioniert ein Pulverlöscher?
Ein Pulverlöscher, gefüllt mit ABC-Löschpulver, enthält hauptsächlich fein gemahlenes Ammoniumdihydrogenphosphat und Ammoniumsulfat. Diese Stoffe unterdrücken durch ihre antikatalytische Wirkung (= unterbrechen die chemische Reaktion des Verbrennungsprozesses) die Flamme und stoppen somit den Verbrennungsprozess.

Ist es giftig, was im Feuerlöscher ist?
Die Inhaltsstoffe von ABC-Pulverlöschern wie Ammoniumdihydrogenphosphat und Ammoniumsulfat sind nicht hochgiftig, können aber bei Kontakt oder Einatmen Reizungen der Augen, der Haut und der Atemwege verursachen. Es ist wichtig, nach der Anwendung für gute Belüftung zu sorgen.

Welchen Feuerlöscher für privat?
Im Gegensatz zu Rauchmeldern, die in privaten Wohnräumen bundesweit Pflicht sind, ist die Anschaffung eines Feuerlöschers freiwillig. Für den Hausgebrauch werden sogenannte ABC-Feuerlöscher empfohlen.

Was tun, wenn im Ernstfall kein Feuerlöscher zur Hand ist?
Wenn ein Brand nicht selbst gelöscht werden kann, sollten Türen und Fenster geschlossen werden, um die Sauerstoffzufuhr zu unterbinden. Denn Sauerstoff nährt das Feuer und beschleunigt seine Ausbreitung. Breitet sich das Feuer dennoch so weit aus, dass es nicht mehr bekämpft werden kann, ist es wichtig, Ruhe zu bewahren, den Raum sofort zu verlassen und die Feuerwehr unter der Telefonnummer 112 zu alarmieren.

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