Wespen - was Sie wissen sollten
von FF Ebenhausen
Feuerwehreinsätze bei Wespengefahr: Was Sie wissen sollten
Mit steigenden Temperaturen werden auch die Wespen aktiver.
Dabei sind es nur zwei Wespenarten, die für den teilweise schlechten Ruf der Insektenfamilie verantwortlich sind. Die „Deutsche Wespe“ und die „Gemeine Wespe“. Beide machen sich im Spätsommer über unseren Kuchen, Obstteller oder Grillteller her und werden von vielen als lästig empfunden.
Immer wieder kommt es dabei zu Konflikten zwischen Menschen und Wespen. Beide Wespenarten bauen ihre Nester in der Nähe des Menschen, entweder in Gebäuden oder in Erdlöchern, was häufig zu Bedrohungssituationen führt und die Feuerwehr auf den Plan ruft.
Doch wann besteht eine akute Bedrohung?
Die Feuerwehr rückt nur dann aus, um Wespennester zu entfernen, wenn eine konkrete Gefahr für Menschen besteht. Zum Beispiel, wenn ein Nest direkt am Schlafzimmerfenster eines Allergikers gebaut wurde oder wenn sich Menschen in Einrichtungen nicht ausreichend vor möglichen Stichen der Wespen schützen können, zum Beispiel in Krankenhäusern, Kindergärten und Altenheimen.
In allen anderen Fällen, in denen keine unmittelbare Gefahr besteht, ist das Wespennest kein Fall für die Feuerwehr, sondern für fachkundige Personen, die in der Umsiedlung von Nestern geschult sind.
Was tun bei einem Wespenstich?
Wespen, Bienen und Hornissen sind grundsätzlich ungefährlich, können aber stechen.
Im Gegensatz zu Bienen verlieren Wespen ihren Stachel beim Stechen nicht und können daher öfter zustechen.
Sollte der Stachel nach dem Stich stecken geblieben sein, beispielsweise weil die Wespe erschlagen wurde, ist es ratsam, ihn schnell zu entfernen.
Dabei ist folgendes zu beachten:
- Den Stachel nicht mit den Fingern herausziehen, damit nicht noch mehr Gift in die Einstichstelle gedrückt wird. Stattdessen den Stachel mit dem Fingernagel abkratzen.
- Anschließend die Einstichstelle mit Eisbeuteln oder kalten Umschlägen kühlen. Der anfängliche Schmerz und die örtliche Schwellung sind normale Reaktionen und klingen nach einiger Zeit von selbst ab.
- Für etwa 3 bis 5 Prozent der Bevölkerung, die an einer Insektengiftallergie leiden, können Stiche jedoch schwerwiegende Folgen haben. Die Betroffenen leiden unter Atemnot, Schwellungen im Gesicht oder Kreislaufproblemen. Im schlimmsten Fall kommt es zu einem lebensbedrohlichen Schock, der notärztliche Hilfe erfordert. Betroffene sollten deshalb immer ein Notfallmedikament bei sich tragen.
Die Nester von Wespen und Hornissen werden nur einjährig genutzt.
Die Nester der Wespen, Hornissen und Hummeln sind immer einjährig. Im Spätsommer verlassen die jungen Königinnen das Nest zur Paarung und suchen sich einen geschützten Platz zur Überwinterung. Im Herbst stirbt die alte Königin und ihre Arbeiterinnen. Die verlassenen Nester können dann gefahrlos entfernt und entsorgt werden. Im nächsten Jahr bauen die jungen Königinnen dann ein neues Nest.
Tipps zum Umgang mit Wespen:
- Es ist ratsam, einen Abstand von mindestens 2 bis 3 Metern zu einem Wespennest einzuhalten, um die Tiere nicht zu reizen. Auch Erschütterungen und das Versperren der Einflugschneise sollten vermieden werden.
- Kinder von den Nestern fernhalten.
- Niemals mit Gegenständen in ein Nest stochern oder Wasserschläuche darauf richten.
- Tiere im Nestbereich nicht anatmen/anpusten. Wespen riechen bereits eine Kohlendioxid-Konzentration (Atemluft) von 0,1 Prozent in der Luft. So wissen sie oft schon von unserer Anwesenheit, bevor sie uns sehen. Gefahr erkennen die Insekten also nicht nur durch Bewegung, sondern auch durch ihren feinen Geruchssinn.